Gewerkschaftliches Organizing zwischen Protest und Projekt
Buchvorstellung und Diskussion mit Peter Birke (Autor und Historiker, Hamburg)
Montag 27. September um 20 Uhr im SIKS (Stadtteilinitiative Koblenzer Straße) Koblenzer Str. 9 (nahe S-Bahn-Station-Galluswarte)
Die Gewerkschaften verlieren seit Jahren in vielen Ländern an Einfluss und Mitgliedern. In den USA wurde dieser Krise mit Techniken der Organisierung begegnet, die zuvor in den Kämpfen der radikalen Linken und der sozialen Bewegungen erprobt worden waren. Als internationales Vorbild gelten dabei häufig die Protestaktionen der GebäudereinigerInnen in Los Angeles zu
Beginn der 1990er Jahre. Ihre »Justice for Janitors«-Aktionen wurden durch den Film »Bread and Roses« von Ken Loach weithin bekannt und stilbildend.
Seitdem hat der Traum von einer Erneuerung der Weltgewerkschaftsbewegung wieder Auftrieb erfahren, und Organizing wurde in Gewerkschaften und sozialen Bewegungen zum neuen Zauberwort. Aber was ist Organizing überhaupt? Und sind die Methoden, die ein Teil der US-Gewerkschaftsbewegung entwickelt hat, überhaupt übertragbar? Was können wir aus den transnationalen Erfahrungen in anderen Ländern – wie Südafrika und Südkorea – lernen? Welche Widersprüche bestehen zwischen dem »Eigensinn« der Kämpfe und der institutionellen Logik der Gewerkschaften? Und wie kann die Wut über sich verschlechternde Arbeits- und Lebensbedingungen in alltägliches, kollektives Handeln jenseits von Vereinzelung und Konkurrenz der ArbeiterInnen untereinander verwandelt werden?
Das Buch von Peter Birke rekonstruiert die Genese des Organizing im transnationalen Maßstab und berichtet über aktuelle Erfahrungen in einigen deutschen Organizing-Projekten. Darüber und über die Möglichkeit der Entwicklung selbstorganisierter Organizing-Konzepte von unten wollen wir gerne mit dem Autor und den TeilnehmerInnen der Veranstaltung diskutieren.
Veranstaltet von:
Industrial Workers of the World
Allgemeine Ortsgruppe Frankfurt
In Kooperation mit: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen