Freitag, 20. März 2015

Debattenbeitrag von IWW OrganizerInnen in der »Analyse & Kritik« zum Verhältnis von linkem Aktivismus und eigener Berufstätigkeit

Wie sich der Reformismus in die »spannenden Jobs« vieler Linker schleicht. 

Die Arbeitsbedingungen dominieren den Inhalt der Lohnarbeit - trotz der Schönrederei der Berufspraxis linker Akademiker_innen

 

Von Frieda Heumann und Mark Richter
Wo stehst du, wenn es knallt? Die Antwort liegt in der eigenen kämpferischen Praxis. Denn ob Linke Katalysator für die Revolte sind oder nur die zukünftige Innovationselite für das Kapital, ist keine Frage der Theorie. Das klingt zwar hart, verdeutlicht aber auch die Lücke zwischen dem Anspruch der radikalen Linken und der realen Teilnahme an stattfindenden Kämpfen. Entgegen der Behauptung vieler Linker gibt es die befriedeten Arbeitsplätze gar nicht, an denen Kolleg_innen nicht tagtäglich von ihren Chef_innen drangsaliert werden. Selbst die Jobs, in denen die gut ausgebildete Mittelschicht arbeitet, sind von Konflikten geprägt. Diese werden jedoch oft als individuelles Fehlverhalten verhandelt. Dieser Umstand taucht in der Debatte zu selten auf. Er offenbart sich nämlich erst, wenn man mittendrin steckt oder sich aufmerksam mit Kolleg_innen unterhält. Daher unsere Devise: Organize!